Aufbruch zur Demokratie
Tag der Friedlichen Revolution | Leipzig 9. Oktober
Veranstaltungen 2025
Auch im Jahr 2025 können Sie bei uns spannende Veranstaltungen, interessante Ausstellungen und mitreißende Themen entdecken. Wir freuen uns auf Sie! Das gesamte digitale Programm finden Sie hier:
Herbst'89 Veranstaltungen - Programm zum 9. Oktober 2025
Gesondertes Programmheft für den 9. Oktober 2025 herunterladen
Friedensgebet „Nehmt einander an …“
17:00 Uhr | Nikolaikirche
Predigt: Nikolaipfarrer Bernhard Stief
Die Friedensgebete in der Nikolaikirche Leipzig und die Friedliche Revolution 1989 sind untrennbar miteinander verbunden. Einst haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Friedensgebete die Botschaft der Gewaltfreiheit auf die Straße getragen und so an einem friedlichen Ende der DDR-Diktatur mitgewirkt. In diesem Geist ermutigen die montäglichen „Gottesdienste im Alltag der Welt“ bis heute, für ein gewaltfreies und friedliches Miteinander der Menschen einzutreten und zu beten.
Im 35. Jahr der Deutschen Einheit schauen wir auf das, was uns noch immer trennt, und suchen im Friedensgebet gerade auch nach einer gemeinsamen Haltung zum Frieden. Predigen wird Nikolaipfarrer Bernhard Stief, der seit 2008 die Friedensgebete an der Nikolaikirche begleitet. Musikalische Impulse setzt der Berliner Singer-Songwriter Max Prosa, der mit seinen direkten Songs berührt und mitreißt.
Rede zur Demokratie
18:15 Uhr | Nikolaikirche
Die vielfach ausgezeichnete Autorin, Theaterregisseurin und Dramatikerin Nino Haratischwili wird am 9. Oktober die Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche halten. 1983 in Tiflis geboren, ist Nino Haratischwili eine der bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sie erhielt unter anderem den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, den Anna Seghers-Preis und den Bertolt-Brecht-Preis. Ihr internationaler Durchbruch gelang mit dem Epos „Das achte Leben (Für Brilka)“. Ihr Werk zeichnet sich durch eine kraftvolle Sprache und intensive Auseinandersetzung mit Geschichte und Identität aus. Begleitet wird die Rede von musikalischen Beiträgen der Pianistin, Sängerin und Komponistin Nestan Bagration-Davitashvili.
Lichtweg Leipzig
19:00 Uhr | vom Neumarkt zum Schillerpark
Mit dem Lichtfest Leipzig erinnert die Stadt alljährlich am 9. Oktober an die Friedliche Revolution im Herbst 89. Am 9. Oktober 1989 versammelten sich nach den Friedensgebeten in mehreren Kirchen in der Leipziger Innenstadt weit mehr als 70 000 Menschen mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“, um mit Kerzen in den Händen zu demonstrieren – der Durchbruch für die Friedliche Revolution. Dieser Tag gilt als Voraussetzung für den Fall der Mauer am 9. November und die deutsche Wiedervereinigung; der Mut der Demonstrierenden ist in die Geschichte eingegangen.
Grundsteinlegung für das Freiheits- und Einheitsdenkmal
20:00 Uhr | Wilhelm-Leuschner-Platz
Im Anschluss an das Friedensgebet und die Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche laden die Stadt Leipzig und die Stiftung Friedliche Revolution herzlich zur feierlichen Grundsteinlegung des Freiheits- und Einheitsdenkmals eingebettet in das Lichtfest ein.
Von 20 bis 22 Uhr erwartet alle Besucherinnen und Besucher ein festliches Bühnenprogramm mit Musik und Gesprächen.
Moderation: Alexandra Gerlach.
- Begrüßung und Festakt
- Gespräch auf der Bühne
mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, Leipzigs Ehrenbürgerin Gesine Oltmanns und der georgisch-deutschen Autorin Nino Haratischwili - Uraufführung des Chorwerkes
„Unser Mut wird nah bei uns sein“
in Kooperation mit der Oper Leipzig
Mit über 200 Kindern und Jugendlichen aus Leipzig und der Partnerstadt Lyon – ein musikalisches Zeichen für Freiheit und europäische Verbundenheit.
Die Company der Gerda-Taro-Schule Leipzig bereichert die Grundsteinlegung mit tänzerischen Sequenzen.
Alle Leipzigerinnen und Leipziger sowie Gäste der Stadt sind herzlich willkommen, diesen bedeutenden Moment gemeinsam zu feiern.
Kerzen-89 und Kerzenpatenschaft
Schillerpark
Im Schillerpark steht die traditionelle Kerzen-89, die im Laufe des Abends von den Lichtfestgästen mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wird. Kerzen gibt es kostenfrei an allen Kerzen- und Infoständen in der Innenstadt (siehe Karte Seite 14). Wer möchte, kann an den Kerzenständen via PayPal oder bar eine symbolische Kerzenpatenschaft übernehmen.
Der Erlös geht an das soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“, das mit über 100 wöchentlichen Angeboten für Jung und Alt Bildung, Begegnung und gesellschaftliche Teilhabe fördert.
Historische Aufnahmen der Montagsdemonstrationen
18:00 bis 24:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ haben sich in Leipzig am 9. Oktober 1989 weit mehr als 70 000 Menschen dem SED-Regime trotz drohenden Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Original-Aufnahmen der entscheidenden Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden an die Außenfläche der ehemaligen Stasi-Zentrale projiziert.
Lichtprojekt „Horchturm an der Ohrenburg“
18:00 bis 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse
Die Lichtinstallation der Gedenkstätte Museum an der „Runden Ecke“ am Treppenturm der Leipziger Stasi-Zentrale erinnert an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur. Als optische Landmarke wird die blaue Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll symbolisieren.
Nacht der offenen Tür in der ehemaligen Stasizentrale
19:00 bis 23:00 Uhr | Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig, Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Schulmuseum
Der Matthäikirchhof mit der „Runden Ecke“ war während der Montagsdemonstrationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Am Abend des Lichtfestes sind die teilweise original erhaltenen Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig geöffnet. Das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig und die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ informieren über das Wirken der DDR-Geheimpolizei als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur. Das Schulmuseum lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch die Ausstellungen zur Schule in der DDR, zum Widerstand von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie zu Umbrüchen während und nach der Friedlichen Revolution.
Herbst'89 Veranstaltungen - weitere Veranstaltungen
Demonstrieren gegen die Demokratie? Auswirkungen auf Entscheidungsabläufe bei Polizei und Kommunen
04.09.2025 Donnerstag | 14:00 Uhr | Polizeidirektion Leipzig
Fachgespräch
Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ist im Grundgesetz geregelt. Darin heißt es, alle haben „das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln“. Was bedeutet „friedlich“ im gesellschaftlichen Sinn?
Schließt dies Demonstrationen gegen das demokratische System ein? Welche Rolle haben Kirche, Diakonie und Seelsorge, wenn die Ordnungsbehörden öffentlichen Versammlungen zustimmen, die sich gegen unsere Demokratie richten? Ein Gespräch mit Vertretern aus Kirche, Kommunen, Polizei und Zivilgesellschaft.
Anmeldung erforderlich unter
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen | Eintritt frei
„Herzsprung.“ Ein scharfer Blick auf das Leben zwei Jahre nach der Wiedervereinigung
04.09.2025 Donnerstag | 17:00 Uhr | Kinobar Prager Frühling im Haus der Demokratie
Film & thematischer Input
1992 produzierte Helke Misselwitz „Herzsprung“ (87 min) – ihren ersten Spielfilm und griff darin die Auseinandersetzungen des radikalen Umbruchs auf. Im Dorf Herzsprung begegnet Johanna nach dem Selbstmord ihres Mannes einem namenlosen afrodeutschen Reisenden. Eine unglückliche Liebesgeschichte beginnt. Die Geschichte zeigt eine Gesellschaft im Schockzustand. Verzichtet wird auf klischeehafte Bilder; stattdessen setzt die Regisseurin auf eine authentische Darstellung der Charaktere: widerstandsfähig, zäh und zart. Premiere hatte „Herzsprung“ zwei Monate nach dem Pogrom auf das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen.
Veranstalter: Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig in Kooperation mit Kinobar Prager Frühling, Louise-Otto-Peters-Gesellschaft und Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt kostenpflichtig
Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig
07.09.2025 Sonntag | 14:00 - 18:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen
Finissage
1990 begann in Leipzig eine turbulente Zeit voller Freiräume und Herausforderungen. Nach der Friedlichen Revolution und dem Ende der DDR war vieles möglich. Erinnerungsstücke, Fakten und Fernsehbeiträge erwecken die 90er in der Sonderausstellung des Museums zum Leben, mit ihren Licht- und Schattenseiten. Bei der Finissage lädt das Kuratorenteam um 16 Uhr zum „letzten“ 90er-Talk und Gesprächsangebot in der Ausstellung ein.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
Hinschauen! – Flucht und Freiheit: Filmabend zum Gedenken an Moria
09.09.2025 Dienstag | 17:00 Uhr | Nikolaikirchhof
Open-Air-Kino
Zum Gedenken an den Brand im Flüchtlingslager Moria vor fünf Jahren werden die Dokumentarfilme „Einhundertvier“ und „Moria Six“ gezeigt. Diese Filme beleuchten die Themen Flucht, Menschenrechte und zivilgesellschaftliches Engagement. Begleitet werden die Filmvorführungen von einem Gespräch mit den Filmschaffenden und einer Vertreterin der Seenotrettung. Am Nikolaikirchhof als Ort des mutigen Aufbegehrens für Freiheit und Menschenrechte verbinden sich die Themen der Vergangenheit und Gegenwart.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Identitäten ohne Mauern. Auf der Suche nach der DNA des Ostens
11.09.2025 Donnerstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gespräch und Projektvorstellung
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Web-Projekt „Identitäten ohne Mauern. Auf der Suche nach der DNA des Ostens“, das an diesem Abend freigeschaltet wird. Ausgehend on einem nach Generationen gestaffelten Zugang werden in mehr als 40 Interviews ostdeutsche Identitäten hinterfragt. Im anschließenden Podiumsgespräch werden die Vielfalt ostdeutscher Stimmen und Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West diskutiert. Mit Dr. Christoph Bergner, Ministerpräsident a. D. und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder a. D., Christin Bohmann, MDR-Chefredakteurin, Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, Dr. Matthias Buchholz, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Nine-Christine Müller, Germanistin und Podcasterin, Prof. Olaf Jacobs, Geschäftsführer Hoferichter & Jacobs GmbH.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Mauer des Schweigens. Die Akte Leipzig“
14.09.2025 Sonntag | 14:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
Buchvorstellung und Gespräch
Der Kriminalroman spielt im ersten Jahr nach der Wiedervereinigung, in einer Zeit des Umbruchs und Aufbruchs, der Neugier, aber auch von Ungewissheiten und Verunsicherungen. Eine Lehrerin verschwindet und wird im damals leerstehenden Stasi-Bunker in Machern von einem Unbekannten gefangen gehalten. Ein Immobilieninvestor aus Bayern wird ermordet. Der Roman zeigt ein fast vergessenes Leipzig, das man heute nicht einmal mehr erahnen kann. Die Autorin Grit Poppe stellt den Roman vor und kommt mit dem Publikum ins Gespräch.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Erhalt, Teilerhalt oder Abriss? Zum Umgang mit einem schwierigen Ort
14.09.2025 Sonntag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmvorführung und Podiumsgespräch
Der monströse Gebäudekomplex der früheren Leipziger Stasi-Zentrale thronte bis 1989 als „Zwingburg der SED-Diktatur“ mitten in der Stadt. Der einst einschüchternde Ort der Diktatur soll zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt und ein Zentrum lebendiger Demokratie und des Austausches von Generationen zu Zeitgeschichte, Gegenwart und Zukunft werden. Wie viel historische Substanz für einen solchen Geschichtsort erhalten werden muss, debattieren am Tag des offenen Denkmals Historiker, Architekten und andere Gäste. Gezeigt wird der Film „Die Leipziger Stasi-Zentrale – DDR-Relikt in bester Citylage“, MDR 2020.
Veranstalter: Filmvorführung und Podiumsgespräch | Eintritt frei
Freiheit und Mut. Eine Bilanz nach 35 Jahren Deutscher Einheit
17.09.2025 Mittwoch | 18:30 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gespräch
Freiheit zu erkämpfen und zu verteidigen erfordert oft ungeheuren Mut – in der Zeit der deutschen Teilung ebenso wie auch heute in vielen Regionen der Welt. Nach 35 Jahren Deutscher Einheit zieht die Veranstaltung eine deutsch-deutsche, aber auch eine internationale Bilanz zu Freiheit und Mut – und fragt nach dem Preis dafür. Zu Gast sind die Historikerin und Menschenrechtlerin Prof. Dr. Irina Scherbakowa, die die russische Menschenrechtsorganisation Memorial mit aufbaute, und der Mediziner Dr. Burkhart Veigel, der in den 1960er Jahren zahlreichen Menschen zur Flucht aus der DDR verhalf. Sie diskutieren, was Freiheit heute bedeutet und wie viel Mut es braucht(e), sie zu verteidigen.
Moderation: Blanka Weber, Journalistin.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Erst verordnet, dann vermisst. Das sozialistische Kollektiv vor und nach 1989/90
23.09.2025 Dienstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gespräch
Arbeitskollektive beziehungsweise Brigaden waren prägende Faktoren der DDR-Gesellschaft. Sie sollten die Menschen in den sozialistischen Staat integrieren und nahmen sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in die Pflicht. Sie waren ebenso Schutzraum wie Orte der Kontrolle und Disziplinierung. Stieß der verordnete Kollektiv-Zusammenhalt bis 1989 keinesfalls nur auf Zustimmung, verschob sich nach dem Ende der DDR die Bedeutung der Brigaden in der Erinnerung ehemaliger Mitglieder. Für viele symbolisierten sie nun Verlorenes: sozialen Zusammenhalt und Kollegialität. Die Kulturanthropologin und Historikerin Dr. Merve Lühr spricht am Beispiel verschiedener Kollektive über die vielfältigen Alltagserfahrungen, die deren Mitglieder machten – vor und nach 1989.
Moderation: Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Ralph Grüneberger: Lisa, siebzehn, alleinerzogen
24.09. u. 01.10.2025 Mittwoch | 10:30 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Lesung
Mit dem Ende der DDR kommt die neue Freiheit und gleichzeitig die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und des bezahlbaren Wohnraums. Das gilt auch für Lisas Familie. Während dieser Umbruchszeit nimmt das Mädchen Kontakt zu ihrem in Westdeutschland lebenden Vater auf und besucht ihn. Gelingt es ihnen, die spürbare Entfremdung zu überwinden?
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Die stumm bleiben, werden nicht gehört! (Zitat Fraueninitiative 03/1990)
01.10.2025 Mittwoch | 17:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur Leipzig
Ausstellungseröffnung
35 Jahre nach der Wiedervereinigung stehen „Ost-Frauen“ im Mittelpunkt dieser Ausstellung der Frauenkultur. Gezeigt werden Blitzlichter von 19 Frauen aus der Zeit vor und nach 1989. Sie stehen stellvertretend für viele Tausende Frauen – in ihren beeindruckenden Lebensgeschichten und -leistungen sowie in ihrer Einmaligkeit und in ihrer Unverzichtbarkeit … auch in den Umbrüchen von 1989. Oder wie eine der Akteurinnen sagte: „Wir haben ’89 Geschichte geschrieben – und wir schreiben sie heute selber weiter.“ Zur Eröffnung sprechen Christine Rietzke und Susanne Kucharski-Huniat. Musik von Gal Levy, Gitarre und Izabella Kałdun´ska, Violine.
Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig | Eintritt frei
„FREI_RAUM 2025“ Kino, Kultur und Dialog auf dem Weg zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig
01.10.2025 Mittwoch | 17:00 Uhr | Wilhelm-Leuschner-Platz
Eröffnung Medienpavillon mit Theater und Musik
„Die Vermessung der Demokratie“ von Jan Uplegger zum Leben von Wilhelm Leuschner
Programm: www.freiheitsdenkmal-leipzig.de/freiraum
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Die Freien Sachsen und das Erbe von ’89 – Wie die extreme Rechte auf Telegram die Friedliche Revolution instrumentalisiert
01.10.2025 Mittwoch | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Vortrag und Gespräch
Das Erbe der Friedlichen Revolution von 1989 wird zunehmend durch die extreme Rechte umgedeutet: Gruppen wie die Freien Sachsen, eine vom Bundesamt und vom sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Partei, beziehen sich gezielt darauf und versuchen, ihre aktuellen Proteste als Fortschreibung der damaligen Oppositionsbewegung zu inszenieren. Melanie Weinreich, Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig, untersuchte beispielhaft den Telegram-Kanal der Freien Sachsen: Wie werden dort Erzählmuster und historische Bezüge strategisch eingesetzt, um das Vertrauen in demokratische Institutionen zu schwächen und eigene politische Ziele zu rechtfertigen?
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig | Eintritt frei
Monika Lembke: Wir dulden noch viel zu viel: Der weiße Kreis – ein stiller Protest, der in die Freiheit führte
02.10.2025 Donnerstag | 09:30 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Lesung
„Mein Sohn war tot. Mein Tag begann mit Angst, mit Angst endete er. Ich spürte genau, wenn jemand nur dachte: Sie ist doch selbst schuld oder zynisch sagte: Tja, das wussten Sie doch vorher, hätten Sie mal keinen Ausreiseantrag gestellt …“ Das Jahr 1983 ist der Höhepunkt des Widerstands in Jena. Immer mehr Menschen stellen Ausreiseanträge und bezahlen einen hohen Preis dafür.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
„FREI_RAUM 2025“ Kino, Kultur und Dialog auf dem Weg zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig
02.10. bis 08.10.2025 | 14:00 - 22:00 Uhr | Wilhelm-Leuschner-Platz
Programm: www.freiheitsdenkmalleipzig.de/freiraum
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
„Einigkeit und Recht und Freiheit“
03.10.2025 Freitag | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit
Die Wiedervereinigung vor 35 Jahren prägt Deutschland und ganz Europa bis heute. Die Friedliche Revolution 1989/90 war der Ausgangspunkt für den Sturz des SED-Regimes und öffnete den Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Getragen wurde sie von mutigen Bürgern in Städten wie Berlin, Dresden oder Plauen, die mit ihren Demonstrationen Freiheit und Bürgerrechte sowie einen demokratischen Rechtsstaat forderten. Die Entscheidung fiel letztendlich am 9. Oktober 1989 in Leipzig und fand ihre konsequente Fortsetzung im Fall der Mauer am 9. November 1989 in Berlin sowie in der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 in einem zusammenwachsenden Europa.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Kooperation mit dem Ev. Arbeitskreis | Eintritt frei
„Der Ballon“
03.10.2025 Freitag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmvorführung
Die Familien Strelzyk und Wetzel entwickeln einen Plan, um aus der DDR zu flüchten. Im September 1979 treten die zwei Paare mit vier Kindern ihren Flug mit dem Heißluftballon an. Diesen haben sie aus Regenmantelstoffen selbst zusammengenäht. Ihr Fluchtversuch scheitert jedoch, der Ballon stürzt knapp vor der Grenze ab. Ehrgeizig beginnen sie, an einem neuen Flugobjekt zu arbeiten. Allerdings kommt ihnen die Stasi auf die Spur und beginnt mit den Ermittlungen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Herbst-Filmtage der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
03.10. bis 08.10.2025 | jeweils 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmwoche
Im Kinosaal der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit werden Filme gezeigt, die sich mit der SEDDiktatur der DDR, der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transformationsprozess befassen. Im Anschluss können Besucher über die gezeigten Filme diskutieren.
Informationen zum Programm: www.runde-ecke-leipzig.de
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Freie Medien – Freie Menschen
06.10.2025 Montag | 10:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum „Die VILLA“
Workshop
Wie arbeitet eigentlich eine freie Presse – und was passiert, wenn Pressefreiheit angegriffen wird? Im Workshop „Freie Medien – Freie Menschen“ werfen wir einen Blick auf die Pressefreiheit damals und heute – in Deutschland, Europa und weltweit. Die Teilnehmer lernen, wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten, treffen Menschen, die wegen ihrer Medienarbeit unter Druck geraten sind, und arbeiten mit Expertinnen und Experten vom Europäischen Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) zusammen. In der Medienwerkstatt der VILLA setzten die Teilnehmer ihre Eindrücke kreativ um – am letzten Tag können die Ergebnisse als Teil der Ausstellung präsentiert werden.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Europäisches Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) und VILLA Leipzig | Eintritt frei
Leuchtende Freiheit – Die Friedliche Revolution 1989 immersiv erleben
06.10.2025 Montag | 14:00 - 21:00 Uhr | Kunstkraftwerk Leipzig
Immersive Show
Mit einer multimedialen, immersiven Installation will das Projekt Menschen in die Zeit der Proteste von 1989 zurückversetzen. Eine atmosphärische, bild- und klangreiche Umgebung wird geschaffen, die die Anspannung, Angst, aber auch den Mut und die Hoffnung der damaligen Zeit erlebbar macht. Die Besucher werden mitten in die Montagsdemonstration hineinversetzt und erfahren durch die Integration von Bild-, Film- und Tonmaterial ein „Gänsehaut“-Erlebnis, das zum Nachdenken über den revolutionären Aufbruch anregt.
30 Minuten Slots buchbar online über die Website des Veranstalters www.kunstkraftwerk-leipzig.com im Vorverkauf.
Veranstalter: Kunstkraftwerk Leipzig, Bundesstiftung Aufarbeitung, in Zusammenarbeit mit dem Archiv Bürgerbewegung e. V. | Eintritt frei
„Schwarz. Deutsch. Weiblich. …mehr als Geschlechtergerechtigkeit
07.10.2025 Dienstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Lesung und Gespräch
Natasha A. Kelly zeigt in ihrem Buch, wie Elitedenken und rassistische Vorurteile seit Langem den westlichen feministischen Diskurs bestimmen und so einen für alle offenen Feminismus verhindern. Um das zu ändern, erzählt sie anhand persönlicher und kollektiver Erfahrungen und historischer Schlaglichter vom Schwarzen Feminismus in Deutschland. Mit Autorin Prof. Dr. Natasha A. Kelly, Gastprofessorin für Kulturwissenschaften, Universität der Künste Berlin.
Moderation: Aminata Cissé Schleicher, Amerikanistin und Germanistin, Leipzig.
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, dem IBZ St. Marienthal und dem Projekt [open] perspectives | Eintritt frei
Triumph oder Niedergang einer Revolution?
08.10.2025 Mittwoch | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Nur eine Minderheit der Ostdeutschen brachte 1989/90 die Friedliche Revolution aktiv voran – das ist die These des neuen Buchs des Historikers Rainer Eckert. In „Triumph oder Niedergang einer Revolution?“ hinterfragt er gängige Deutungen des Revolutionsprozesses: Eine Mehrheit der Ostdeutschen sei erst nach dem Mauerfall in Bewegung gekommen und vor allem daran interessiert gewesen, ihren Lebensstandard schnell dem der Westdeutschen anzupassen. So etwas wie Revolutionsstolz habe demnach kaum wachsen können. Eckert diskutiert mit der Journalistin Blanka Weber über neue Ansätze, Formate und Interpretationen von Zeitgeschichte, die den Stolz auf die Freiheitsrevolution von 1989/90 und ihre Verankerung im öffentlichen Bewusstsein stärken könnten.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Leipziger Universitätsverlag | Eintritt frei
Tag der Friedlichen Revolution
09.10.2025 Donnerstag | 10:00 - 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Alle Ausstellungen sind an diesem Tag bis 19 Uhr geöffnet.
16:30–18:00 Uhr: Der Weg zur Friedlichen Revolution. Führung durch die Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945“.
17:00–19:00 Uhr: Kerzen für das Lichtfest.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Freie Medien – Freie Menschen
09.10.2025 Donnerstag | 11:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum „Die VILLA“
Gesprächsrunde und Vernissage
Die Veranstalter laden zum Austausch in gemütlicher Atmosphäre über Pressefreiheit und widerständige Medienarbeit. Auf dem Podium: Verteidigerinnen und Verteidiger der Pressefreiheit, die über Mut, Medien und Meinungsfreiheit damals wie heute sprechen. Gleichzeitig werden Arbeiten zum Thema Pressefreiheit ausgestellt – gestaltet von Jugendlichen, der Medienwerkstatt der VILLA und dem Europäischen Zentrum für Presse- und Medienfreiheit.
Veranstalter: Europäisches Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) und VILLA Leipzig | Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Auf uns kommt es an. Damals wie heute.
09.10.2025 Donnerstag | 14:30 - 16:00 Uhr| Freifläche vor dem Schulmuseum bis zur „Runden Ecke“
Quiz, Parcour, Talk & Musik
Die Open-Air-Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ verringert oft noch existierende Klischees, die Frauen aus ‚Ost und West‘ zugeschrieben werden. Weitere Poster zeigen Frauen, die vor, während, nach 1989 engagiert handelten ... aus der Ausstellung „Die stumm bleiben, werden nicht gehört!“. Eingeladen sind alle Interessierten zu Kaffee und Keks und zum Quiz „Alltägliches aus ’89“. Für Kinder gibt es Bewegungs-Parcours und Familien-Mitmal-Poster. Plus 89er Soundtrack von Musikerinnen der DDR, plus Info-Stände aller Akteurinnen und Akteure.
Veranstalter: Eine gemeinsame Aktion des Arbeitskreises „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ mit Bürgerkomitee Leipzig e. V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig, Offenes feministisches DemokratieArchiv – getragen durch Frauenkultur e. V. Leipzig und Louise-Otto-Peters-Gesellschaft Leipzig, Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig, Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Historische Aufnahmen der Montagsdemonstrationen
09.10.2025 Donnerstag | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale, Außenfläche hinter der Klinger-Treppe
Projektion
Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ haben sich in Leipzig am 9. Oktober 1989 weit mehr als 70 000 Menschen dem SED-Regime trotz drohenden Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Original-Aufnahmen der entscheidenden Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden an die Außenfläche hinter der Klinger-Treppe projiziert.
Veranstalter: Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Horchturm an der Ohrenburg
09.10.2025 Donnerstag | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentralezwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse
Lichtprojekt
Die Lichtinstallation am Treppenturm der Leipziger Stasi-Zentrale erinnert an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur. Als optische Landmarke wird die blaue Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll symbolisieren. Dieses Projekt wird an den historischen Daten der ab dem Herbst 1989 regelmäßig stattfindenden Montagsdemonstrationen wiederholt bis zum Jahrestag der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Nacht der offenen Tür in der ehemaligen Stasi-Zentrale
09.10.2025 Donnerstag | 19:00 - 23:00 Uhr | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig, Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Der Matthäikirchhof mit der „Runden Ecke“ war während der Montagsdemonstrationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Am Abend des Lichtfestes sind die teilweise original erhaltenen Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig geöffnet. Das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig und die Gedenkstätte Museum in der „Runde Ecke“ informieren über das Wirken der DDR-Geheimpolizei als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur. Das Schulmuseum lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch die Ausstellungen zur Schule in der DDR, zum Widerstand von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie zu Umbrüchen während und nach der Friedlichen Revolution.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig, Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
„Vergessene Liebe“
11.10.2025 Samstag | 19:30 Uhr | Gewandhaus zu Leipzig, Großer Saal
Konzert
Olivier Messiaen „Les Offrandes oubliées“, Felix Mendelssohn „Lobgesang“, Sinfonie Nr. 2, Winnie Brückner /Fayer Koch „Unser Mut wird uns nah sein“ – drei A-capella-Stücke zur Grundsteinlegung des Freiheitsund Einheitsdenkmals in Leipzig. Ein Abend mit dem Landesjugendorchester Sachsen, dem Kinderund Jugendchor der Oper Leipzig und Petits Chanteurs de Lyon.
Veranstalter: Sächsischer Musikrat e. V. | kostenpflichtig
Museumsfest
12.10.2025 Sonntag | 15:00 - 18:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Mit zahlreichen Mitmachaktionen für kleine und große Museumsfans, interessanten Angeboten in den Wechselausstellungen sowie Führungen durch die Dauerausstellung begeht das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig den 26. Jahrestag seiner Eröffnung und erinnert an die Friedliche Revolution.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Stimmen der Ukraine. Eine musikalische Reise durch die Literatur der Ukraine
20.10.2025 Montag | 19:00 Uhr | Propstei St. Trinitatis
Musikalisch-literarischer Abend
Der Krieg Russlands richtet sich nicht nur gegen Land und Leute, sondern betrifft auch die ukrainische Kultur und seine eigenständige Geschichte. Die Berliner Schauspieler Jan Uplegger und Mareile Metzner nehmen mit auf einen literarischen Streifzug durch die Ukraine. Musikalisch stimmen die geflüchteten Sängerinnen Iryna Lazer, Iryna Razin und Nataliia Kuprynenko und der Jazzgitarrist Daniil Zverkhanovskyi ein. So entsteht ein atmosphärisch dichtes Porträt dieses Landes im Herzen Europas.
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen | Eintritt frei | Um Spenden für libereco, Hilfsprojekte in der Ukraine wird gebeten.
Extremwetterlagen. Reportagen aus einem anderen Deutschland
22.10.2025 Mittwoch | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Buchvorstellung
2024 zogen mit Manja Präkels, Tina Pruschmann und Barbara Thériault drei namhafte Autorinnen als „Überlandschreiberinnen“ aus, um die Stimmung in Ostdeutschland zu ergründen, gesellschaftliche Brüche und Kipppunkte sichtbar zu machen. Sie besuchten zivilgesellschaftliche Initiativen und Brennpunkte in Brandenburg, bereisten mit dem Fahrrad entlegene Regionen im sächsischen Erzgebirge und heuerten bei einer Lokalzeitung an. So entstanden literarische Reportagen über die Normalisierung rechtsextremer Strukturen, bedrohte Kulturvereine und Gedenkstätten sowie bizarre Infrastrukturprojekte in Ruinenlandschaften. Entstanden ist ein Buch über Menschen, die wegsehen und schweigen, und solche, die der Umwertung aller Werte entgegentreten.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Die Vorbereitung der Sicherheitskräfte auf den 9. Oktober 1989 und die Rolle der Nationalen Volksarmee
24.10.2025 Freitag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmvorführung, Vortrag und Gespräch
Die SED-Führung wollte den 9. Oktober 1989 zu einem Tag der Entscheidung machen, die Demonstrationen ein für alle Mal beenden. Auch wenn sich die Sicherheitskräfte schon seit dem Frühjahr auf gewaltsame Auseinandersetzungen mit Demonstranten vorbereitet hatten, haben sie nicht mit diesen Massen gerechnet, die ab Anfang Oktober auf die Straße gingen. Nun sollten auch die Nationale Volksarmee und Spezialkräfte wie die Fallschirmjäger eingesetzt werden. Ein Vortrag rekonstruiert die damaligen Planungen und Abläufe und Zeitzeugen berichten darüber, wie auf Seiten der Sicherheitskräfte der befohlene Einsatz gegen die eigene Bevölkerung wahrgenommen wurde, was bis zu Befehlsverweigerungen ging.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Herbst'89 Veranstaltungen - Ausstellungen und Rundgänge
„Voll der Osten. Leben in der DDR“ – Fotoausstellung des bekannten Ost-Berliner Fotografen Harald Hauswald.
14.09.2025 Sonntag | 10:00 - 15:30 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
Die Ausstellung der Berliner Fotografenagentur Ostkreuz und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zeigt im ehemaligen Kommandantenwohnhaus der Bunkeranlage über 100 bekannte und unbekannte Fotografien von Harald Hauswald. Hauswald zog in den achtziger Jahren durch Ost-Berlin und fotografierte, was andere übersahen oder für uninteressant hielten: kleine Szenen des Alltags, einsame und alte Menschen, verliebte junge Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Umweltschutz einsetzten. Gezeigt wird eine ungeschminkte DDR-Realität, an die sich heute selbst Zeitzeugen kaum mehr erinnern.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Frauen im geteilten Deutschland
Bis 31.12.2025 | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die Ausstellung will die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzeigen. Zugleich wird die Frage aufgeworfen, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verband. Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel
Bis 31.12.2025 | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die Ausstellung widmet sich dem Alltag der Deutschen Einheit seit 1990. Im Zentrum stehen die Umbruchserfahrungen der Ostdeutschen, deren Lebenswelten sich mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 grundlegend verändert hatten. Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Die stumm bleiben, werden nicht gehört! (Zitat Fraueninitiative 03|1990)
01.10. bis 31.12.2025 | Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur Leipzig
35 Jahre nach der Wiedervereinigung stehen „Ost-Frauen“ im Mittelpunkt dieser Ausstellung der Frauenkultur. Gezeigt werden Blitzlichter von neunzehn Frauen aus der Zeit vor und nach 1989. Sie stehen stellvertretend für viele Tausende Frauen – in ihren beeindruckenden Lebensgeschichten und -leistungen; sowie in ihrer Einmaligkeit und in ihrer Unverzichtbarkeit … auch in den Umbrüchen von 1989. Oder wie eine der Akteurinnen sagte: „Wir haben ’89 Geschichte geschrieben – und wir schreiben sie heute selber weiter.“
Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig | Eintritt frei
Mythos Mosaik? Hannes Hegen, sein Werk und die Fans
Bis Mai 2026 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gleich doppelten Grund zu feiern haben Mosaik-Begeisterte 2025: Am 16. Mai wäre Johannes Hegenbarth, der sich als Schöpfer der beliebten Comic-Reihe Hannes Hegen nannte, 100 Jahre alt geworden. Am 23. Dezember jährt sich das Erscheinen des ersten Abenteuers seiner Helden, der Digedags, zum siebzigsten Mal. Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig, in dessen Obhut sich der Nachlass Hegenbarths befindet, nimmt dies zum Anlass, sich nach 2009, 2010, 2012 und 2017 erneut mit einer Ausstellung dem Thema Mosaik zu widmen. Die kleine Präsentation in der Galerie rückt unter anderem die Fans der Bildergeschichten in den Mittelpunkt und fragt nach dem Nachleben.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Übern Zaun – Gärten und Menschen
Bis Januar 2027 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
In den 80 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich nicht nur die Gesellschaft rasant gewandelt – auch unsere Gärten haben sich verändert: Vom Nutzgarten nach dem Krieg über den schicken Garten am Einfamilienhaus bis hin zu neuen Formen des Gärtnerns wie Urban Gardening, das unsere Städte heute grüner machen soll. In unserer Ausstellung schauen wir auf das Thema „Garten“ und fragen nach den sozialen Funktionen von Kleingärten, Hausgärten und Gemeinschaftsgärten in Deutschland.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Überwachen. Verängstigen. Verfolgen. – Stasi. Die Geheimpolizei der DDR
Dauerausstellungen | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
„Genossen, wir müssen alles wissen.“ Dieses Motto von Stasi- Chef Erich Mielke veränderte Biografien. Fünf Einzelschicksale vermitteln eindrücklich: Wer in das Visier der Geheimpolizei geriet, wurde beobachtet, verfolgt und bestraft. Eine Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
„Gwangju 1980“: Fotoausstellung zur Demokratiebewegung in Südkorea
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die koreanische Halbinsel durch die Siegermächte in Nord und Süd geteilt. Als im Oktober 1979 der damalige Präsident Park Chung-Hee nach 18-jähriger Militärherrschaft durch einen Mann seines eigenen Geheimdienstes erschossen wurde, hoffte die Bevölkerung auf eine Demokratisierung des Landes. Zwei Monate später putschte sich General Chun Doo-Hwan an die Macht. Südkorea stand erneut unter der Herrschaft einer Militärregierung. Es kam landesweit zu Massenunruhen und Protesten, die am 18. Mai 1980 gewaltsam niedergeschlagen wurden. Es folgten Verhaftungen und Ermordungen. Der Aufstand von Gwangju 1980 wird heute als Meilenstein für die Demokratiebewegung Südkoreas gefeiert. Die Ausstellung zeigt ehemals verbotene Fotos des Aufstandes, die Journalisten und Zivilisten unter Lebensgefahr aufgenommen haben.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Kooperation mit dem Korea Verband e. V. (Berlin) | Eintritt frei
Historische Ausstellung: „Stasi – Macht und Banalität“
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
In der „Runden Ecke“ kann Zeitgeschichte am Originalort erlebt werden: Hier befand sich die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. Am 4. Dezember 1989 besetzten engagierte Bürger das Gebäude. Seit August 1990 informiert die historische Ausstellung in den original erhaltenen Büros der ehemaligen Stasi-Offiziere anhand einer Vielzahl von einmaligen Objekten, Fotos und Dokumenten über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der berüchtigten Geheimpolizei der SED. Kombinierte Führung durch Zeitzeugen am 3. Oktober, 11 Uhr, unter dem Motto „Von der Stasi-Repression zur Deutschen Einheit“ durch die Ausstellungen „Stasi – Macht und Banalität“ und „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“.
Führungen am 3. Oktober, 11 und 14 Uhr.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
„Von der Burg zur Stasi-Zentrale“ Erinnerungen an den Leipziger Matthäikirchhof
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Die Open-Air-Ausstellung auf dem früheren Matthäi-Kirchhof beleuchtet die Entwicklung des Areals seit Anfang des letzten Jahrhunderts. Vom Verwaltungsneubau der Leipziger Feuerversicherungsanstalt 1913 über die Zerstörung der Matthäikirche und des angrenzenden Areals 1943, der Nutzung der „Runden Ecke“ unter amerikanischer und sowjetischen Besatzung und schließlich als Sitz der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit bis zu ihrer Besetzung während der Friedlichen Revolution wird die wechselvolle Geschichte des Gebietes, wo die mehr als 1000-jährige Stadtgeschichte Leipzigs mit der „urbs Libzi“ einst ihren Ursprung nahm, erzählt.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Gegen den Strom – Schule im Widerstand
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Beispiele widerständiger Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in der NS-Zeit und der DDR werden vorgestellt. Interviews, Dokumente und Fotomaterial laden ein, sich mit diesen bewegenden Fällen auseinanderzusetzen.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Schule in Leipzig in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Zwei Diktaturen und ihre Einflüsse auf Leipziger Schulen stehen sich in Ausstellungen gegenüber. Drei historische Brüche 1933, 1945, 1989 verursachten jeweils neue Lehrpläne und Erziehungsziele.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Umbrüche – Schule in Sachsen seit 1989/90
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
1989/90 begann eine bis heute prägende Zeit der Neuorientierung und Umgestaltung des Schulwesens. In einem neueren Teil seiner Dauerausstellung zeigt das Schulmuseum diese wechselvolle Transformation erstmals in einer musealen Präsentation. Die Umbrüche dieser Zeit werden aus vielen Perspektiven beleuchtet. Es geht um neue Schulformen, Lehrinhalte und bildungspolitische Debatten, aber auch um die Schulgebäude zwischen Verfall, Abriss und Sanierung. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den unterschiedlichen Blickwinkeln der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, die die Veränderungsprozesse hautnah erlebten.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945
Dauerausstellung | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
SED-Diktatur, Alltag in der DDR, Friedliche Revolution und Wiedervereinigung sowie deutsch-deutsches Zusammenwachsen seit 1989: 2 000 geschichtsträchtige Objekte, Fotos, Dokumente und Zeitzeugenstimmen veranschaulichen politische Ereignisse und individuelle Erfahrungen. Die schwierigen Anfänge nach 1945, Sowjetische Besatzungszone, Teilung des Landes, Arbeit und Alltag in der DDR, Opposition und Widerstand sowie die Friedliche Revolution bilden zentrale Themenbereiche der Ausstellung. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Präsentation zudem auf die komplexen Transformationsprozesse seit dem Ende der DDR.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Frauen in der Friedlichen Revolution 1989. Eine Spurensuche.
12.09.2025 | 16:00 Uhr | Moritzbastei
Was erlebten und forderten aktiv handelnde Frauen vor, während und nach 1989/1990 in Leipzig, in der DDR? Welche Fragen sind auch heute unverändert aktuell? Aufgesucht werden Orte in der Leipziger Innenstadt mit einem Bezug zu Aktivitäten 1989/90: von der Gründung der Fraueninitiative Leipzig zur ersten autonomen Frauenzeitung der DDR, zu Demonstrationen gegen den § 218 und anderem mehr. Dieser Rundgang wurde entwickelt, weil zur Geschichte von Frauen der DDR in der Vor- und Nachwendezeit oft wenig bekannt ist. Ein interaktives Format, um Erfahrungen zu teilen – gegen das Vergessen unserer Geschichte.
Tourleitung: Christine Rietzke, seit 1984 zivilgesellschaftlich aktiv.
Um Anmeldung wird gebeten an
Telefon: 0341 2130030.
Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig | kostenpflichtig
Auf den Spuren der Friedlichen Revolution
ganzjährig samstags | 14:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
14.09.2025 | 11:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
19.09.2025 | 19:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
21.09.2025 | 11:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
03.10.2025 | 11:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
09.10.2025 | 11:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
Der Rundgang beginnt am Nikolaikirchhof, wo schon im Frühjahr 1989 der Ruf nach Freiheit laut wurde. Von dort führt er über den Augustusplatz zu markanten Punkten der Leipziger Innenstadt, an denen die historische Entwicklung des Jahres 1989 aufgezeigt wird. Die Besucher durch- und erlaufen sich damit die Chronik des Herbstes 1989, erleben, wie sich Leipzig seitdem entwickelt hat und erfahren mehr über die Bedeutung der Friedlichen Revolution für den heutigen demokratischen Rechtsstaat.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Die ehemalige Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig
14.09.2025 | 10:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
27. und 28.09.2025 | 13:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
25. und 26.10.2025 | 13:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leipziger Stasi-Chef im Ernstfall mit 100 Offizieren seine Tätigkeit zur Sicherung der SED-Diktatur fortgesetzt. Dort sollten auch die Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung koordiniert werden. Alles war vorhanden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw.
Zur Umsetzung der Pläne kam es dank der Friedlichen Revolution zum Glück nie. Zu besichtigen ist das denkmalgeschützte Gesamtgelände sowie der eigentliche Bunker. Eine ständige Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei | Rundgänge im Bunker kostenpflichtig
„Stasi intern“ – Hinter den Kulissen der „Runden Ecke“
ganzjährig samstags | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
14.09.2025 | 11:00 – 16:00 Uhr (stündlich) | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
03.10.2025 | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Das ehemalige Stasi-Areal hinter der „Runden Ecke“ birgt noch heute viele original erhaltene Räumlichkeiten. Bei der Führung können diese vom Keller bis zum Boden besichtigt werden. Dazu gehören die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss, der Wartebereich der stasieigenen Poliklinik und die Kegelbahn des MfS. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können entdeckt werden. Der Rundgang ist auch für jene interessant, die sich für die anstehende Neugestaltung des Areals interessieren, das zu einem „Forum fü Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden soll.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig
14.09.2025 | 11:00 - 16:00 Uhr | Ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR
Gegen was für ein System die Menschen im Herbst 1989 auf die Straße gegangen sind, wird auch an der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte für die gesamte DDR deutlich, die sich ab 1960 in Leipzig befand. Nachweislich 64 Menschen sind hier hingerichtet worden. Die Leichen der Hingerichteten wurden in aller Heimlichkeit verbrannt und anonym bestattet. An diesem Sonntag bietet sich die seltene Möglichkeit, an ständigen Führungen durch die weitgehend authentisch erhaltenen Räume der ehemaligen Hinrichtungsstätte teilzunehmen.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Die archäologischen Spuren der „Keimzelle“ Leipzigs
14.09.2025 | 18:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Diese Führung nimmt die Besucher mit auf eine spannende Reise in die Stadtgeschichte vor 1 000 Jahren. Unter dem Boden des von der Stasi genutzten Matthäikirchhofs befinden sich noch zahlreiche Überreste der historischen Bebauung von der mittelalterlichen Burg bis zum Kloster und der Kirche. Auch bei dieser Führung ist die Vielfalt des zukünftigen Areals ein Thema.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und Arbeitskreis urbs Libzi | Führung kostenfrei
Recht stadtlich! Ein Rundgang durch Leipzig
18.09.2025 | 17:00 Uhr | Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht (Simsonplatz)
09.10.2025 | 15:30 Uhr | Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht (Simsonplatz)
16.10.2025 | 17:00 Uhr | Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht (Simsonplatz)
Wie ist das nun eigentlich mit der Versammlungsfreiheit? Was macht das Bundesverwaltungsgericht? Und was hat das Recht mit unserem Alltag zu tun? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Stadtrundgang der Stiftung Forum Recht. In rund zwei Stunden führt die Tour zu Gerichtsgebäuden und anderen rechtshistorischen Orten in der Leipziger Innenstadt, erzählt von spannenden Rechtsfällen und zeigt auf, wo das Recht uns oft unbemerkt in der Stadt begegnet.
Ohne Anmeldung, am Treffpunkt bitte nach einem orangefarbenen Schirm Ausschau halten.
Veranstalter: Stiftung Forum Recht | kostenpfrei
Einer Diktatur auf der Spur. Unterwegs im Stasi-Unterlagen-Archiv
24.09. + 29.10.2025 | 11:00 Uhr | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Im Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig wird die Überlieferung der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig und ihrer 13 Kreisdienststellen verwahrt, erschlossen und zugänglich gemacht. Insgesamt lagern im Archiv 5736 laufende Meter Unterlagen, darunter mehr als 2,8 Millionen Karteikarten. Während des Rundgangs werden detaillierte Einblicke in di Struktur und Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei vermittelt. Darüber hinaus wird die heutige Nutzung der Stasi-Unterlagen thematisiert.
Um Anmeldung wird gebeten an
Telefon: 030 18665-3211.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
60 Jahre Leipziger Beatdemonstration – Ein performativer Rundgang mit Musik
31.10. + 01.11.2025 | 14:00 Uhr | Leipziger Innenstadt
Der Rundgang in Anwesenheit von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnert an das größte Leipziger Protestereignis zwischen dem 17. Juni 1953 und der Friedlichen Revolution 1989. Am 31. Oktober 1965 hatten sich hunderte Jugendliche auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig versammelt, um gegen den Kahlschlag der Beatszene zu protestieren. Die Staatsmacht löste die Demo brutal auf und nahm 267 Fans vorläufig fest. 162 Jugendliche wurden direkt im Anschluss für zwei bis vier Wochen in ein Arbeitslager im Braunkohletagebau bei Leipzig eingewiesen.
Tourleitung: Diana Wesser Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Teilnahme nur nach Anmeldung unter
Der Treffpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. | Eintritt frei
Herbst'89 Veranstaltungen - Konferenzen und Preisverleihungen
Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien
07.10.2025 | Mediencampus Villa Ida
Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die ungehinderte Informationsbeschaffung durch eine freie unabhängige Presse waren zentrale Forderungen der Leipziger Montagsdemonstrationen. Dieses mutige Eintreten für Presse- und Medienfreiheit im Herbst 1989 würdigt seit 2001 ein Preis, der diese Forderung als immerwährenden Auftrag begreift. Initiiert und gestiftet von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig gilt der „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ nicht dem journalistischen Bravourstück oder einem einzelnen exzellenten Beitrag. Geehrt werden vielmehr Journalisten, Verleger, Publizisten und Institutionen, die sich mit Risikobereitschaft, hohem persönlichen Engagement, mit Beharrlichkeit, Mut und demokratischer Überzeugung für die Sicherung und Entwicklung der Pressefreiheit einsetzen, denn diese ist nicht nur in autoritären Staaten bedroht. Zu Preisträgern zählen unter anderem Renate Flottau, James Nachtwey, Roberto Saviano, Roman Badanin, Katrin Eigendorf, Sabine Adler und die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja. Diesjähriger Preisträger ist der algerische Journalist Ihsane El Kadi. Außerdem wird Prof. Dr. Michael Haller, früherer Professor für Allgemeine und Spezielle Journalistik an der Universität Leipzig, für sein Lebenswerk mit dem Medienpreis als Ehrenpreis ausgezeichnet. Die Teilnahme an der Preisverleihung ist nur mit Einladung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig möglich.
Weitere Informationen: www.leipziger-medienstiftung.de
Verleihung des Filmpreises „Leipziger Ring“
01.11.2025 | Passage Kinos
Im Rahmen des Filmfestivals DOK Leipzig verleiht die Stiftung Friedliche Revolution jährlich den Filmpreis „Leipziger Ring“. Die Stiftung würdigt damit einen Film, der bürgerschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte beispielhaft aufzeigt oder der unter großem persönlichem Einsatz und Mut des Filmemachers oder der Filmemacherin gegen Widerstände und Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit entstanden ist. Während der Veranstaltung wird der prämierte Film gezeigt.
Weitere Informationen: www.stiftung-fr.de
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei